Heute möchte ich euch einen echten „Classic Malt of Scotland“ vorstellen, den Oban 14! Erfahrt hier, was den Single Malt aus den westlichen Highlands ausmacht!
Die Geschichte der Oban Brennerei
1794 gründeten die Brüder John und Hugh Stevenson die Destillerie, um diese herum entwickelte sich die gleichnamige Hafengemeine Oban, welche aktuell ca. 9000 Einwohner beheimatet. Nach einigen Besitzerwechseln sollte die Brennerei im Jahr 1890 renoviert werden, allerdings musst der Neubau der Lagerhäuser vorläufig gestoppt werden, da archäologische Funde die 5000 Jahre alten Überreste von sechs Erwachsenen und vier Kindern zu Tage brachten. Wer Interesse an diesen archäologischen Funden hat, kann die im „National Museum of Antiquities“ in Edinburgh besichtigen. Heute gehört Oban zum weltweitbekannten Spirituosenkonzern Diageo.
Besonderheiten des Oban 14
Wie bereits Eingangs erwähnt, gehört der Oban 14 zur Serie „Classic Malts of Scotland„. Diese Serie wurde in den 1990er von Diageo auf den Mark gebracht und umfasst 6 Whiskys, wobei die Geschmacksrichtungen aller schottischen Regionen vertreten sind. Bei diesen 6 ausgewählten Whiskys handelt es sich um:
- Glenkinchie 12 Jahre (Lowlands)
- Dalwhinnie 15 Jahre und Oban 14 Jahre (Highlands)
- Cragganmore 12 Jahre (Speyside)
- Talisker 10 Jahre (Insel Skye)
- Lagavulin 16 Jahre (Insel Islay)
Eine weitere Besonderheit des Oban 14 ist, das die Brennerei direkt am Meer liegt. Obwohl Schottland eine Küstenlänge von 3540 Kilometern besitzt, liegen nur sehr wenige Brennereien an der Küste.
Weitere Besonderheiten sind der Einsatz von sogenannten Worm Tubs und die Verhältnismäßig lange lange Fermentation. Bei den Worm Tubs handelt es sich um geschwungene Kupferrohre durch die der Oban-Whisky geleitet wird. Durch diesen erhöhten Kupferkontakt sollen Unreinheiten herausgefiltert werden und der Geschmack des Whiskys wird beeinflusst.
Die Fermentation der Gerste dauert bei Oban ca. 110 Stunden. Dies ist deutlich länger als bei anderen Destillerien üblich. Durch diesen längeren Fermentationsvorgang sollen mehr und zugleich komplexere Aromen im Destillat herausbildet werden.
Zudem erwähnenswert ist, dass die Whiskys von Oban ganz leicht getorft werden. Dies ist aber kein Vergleich zu den Whiskys von der Insel Islay. Dort sind die Whiskys, wie beispielsweise der Ardbeg 10 deutlich rauchiger.
Tasting Notes des Oban 14
Der Oban 14 hat eine sehr schöne goldene Farbe. Allerdings ist gefärbt, die ist aber nichts besonderes und eher die Regel, als die Ausnahme. Ebenso ist der Oban 14 kältegefiltert und besitzt stolze 43% Alkohol. Dies sind soweit die „harten“ Fakten. Nun geht es aber ums Eingemachte.
- Nosing:
Es steigt einem ein angenehmer Duft von Früchten in die Nase. Zudem kommt eine Eichennote mit ins Spiel, gepaart mit einem My von Rauch. Allerdings absolut dezent kein Vergleich zu den rauchigen Islay Whiskys. - Geschmack:
Am Gaumen ankommen ist der Oban 14 sehr weich und blumig. Man erkennt einen Zitrusgeschmack und etwas angebrannte Orangenschalen. - Abgang:
Der Abgang ist von durchschnittlicher Länge. Man denkt an getrocknete Feigen bzw. Aprikosen und eine Spur von Honig. Das Ganze endet in einem maritimen Finish, das Lust auf mehr macht.
Fazit:
Der Oban 14 überzeugt durch einen sehr weichen angenehmen Charakter. Er ist ist einzigartig in seinem fruchtig, maritimen Geschmack und einer minimalsten Note von Rauch. Ich persönlich bereue es etwas diesen Whisky noch nicht früher probiert zu haben. Ich empfehle ihn aber definitiv weiter!